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Ein goldenes Zeitalter
für Tatmenschen und Visionäre
Das 19. Jahrhundert als das „bürgerliche“ zu
bezeichnen, ist in der Geschichtsschreibung
lange Zeit Konsens gewesen. Genauer betrachtet
wurde es erst nach und nach zu einem bürgerlichen
Zeitalter. Und es war eine überschaubare
Anzahl bedeutender Persönlichkeiten, die diese
Bürgerlichkeit erschaffen
und geprägt haben.
Grundlage für Aufschwung, Wohlstand und
Entfaltung einer bürgerlichen Kultur war die
Industrialisierung. Sie wurde von Männern
vorangetrieben, die aus den Umwälzungen
des 19. Jahrhunderts herausragen. Sie bündelten
Intelligenz mit Kapital, sie unternahmen
etwas im großen Stil, im Jahrhundertformat.
Männer wie Friedrich Krupp, Friedrich
List,
August Borsig, Werner von Siemens,
Friedrich
Harkort oder Bethel Strousberg – wie auch
der 1861 in den Adelsstand erhobene Ludwig
Jacobs.
Das 19. nach Christus sollte das Jahrhundert
solcher Männer werden. Doch es begann mit
Blut und Bajonetten, Krieg und Krach, Revolution,
Aufbruch, Umbruch und Terror. Das Bürgerliche
musste erst aus dem Chaos erwachsen.
Als Ludwig von Jacobs 1794 geboren wurde,
tobte in Frankreich die Terrorherrschaft der
Die Hinrichtung Robespierres und seiner Anhänger am 28. Juli 1794