
Einzelhandel; den Großteil des Umsatzes
erwirtschaften wir stattdessen
über die Online-Distribution. Mit der
immer stärkeren Fokussierung auf digitale
Vertriebswege entsprechen wir
den Wünschen unserer Spieler. Die
Hälfte des digitalen Umsatzes machen
wir allein mit Inhalten für die Ultimate
Team-Modi in unseren Fußball-,
Football- und Eishockey-Simulationen
FIFA, Madden und NHL. Mit diesen
Modi kann der Spieler seine eigenen
Mannschaften zusammenstellen. Daneben
stehen Download-Spieleerweiterungen,
die die Spiele zu einem dynamischen,
stets veränderbaren Erlebnis
machen. So ist es heute nicht mehr
üblich, die Spieleerweiterungen außerhalb
der Online-Kanäle anzubieten.
Das alleine schon spricht für die ungebrochene
Akzeptanz der Spieler für die
Online-Distribution. Über digitale Vertriebswege
sind wir außerdem in der
Lage, Spielern Erlebnisse zu bieten, die
wir im Einzelhandel so nicht umsetzen
könnten. Mit EA Access bieten wir
unseren Kunden ein zeitgemäßes Abo-
Modell, über das Abonnenten Zugriff
auf eine umfangreiche Spielesammlung
sowie exklusive Sonderangebote
erhalten.
Entscheidend für den Erfolg dieser
Strategie ist das Zusammenwirken der
verschiedenen Kanäle. Das gilt auch
jenseits des Vertriebs, denn im Zeitalter
der Digitalisierung möchten Kunden
nicht bloß ein einzelnes Produkt,
sondern eine komplette Erfahrung erwerben.
Im Vordergrund steht deswegen
ein Games-as-a-Service-Modell,
was die Gamesbranche zu perfektionieren
versteht. Wer sich heutzutage
ein Videospiel kauft, der betritt einen
kompletten Kosmos, zu dem das eigentliche
Produkt genauso zählt wie regelmäßige
Zusatzinhalte, durchgehender
Support und eine aktive Community.
An dieser Stelle zeigt sich allerdings
auch die größte Herausforderung der
Digitalisierung, denn während die moderne
Infrastruktur die Vertriebskonditionen
digitaler Produkte erleichtert, so
verändern sich gleichzeitig die Ansprüche
der Kunden, die sich inmitten endloser
Angebote entscheiden müssen.
Dadurch entsteht ein Wettstreit um die
begehrteste Ressource in der Unterhaltungsbranche
im 21. Jahrhundert: Zeit.
Aktuelle Statistiken zur Smartphone-
Nutzung verdeutlichen diese Herausforderung.
2,6 Milliarden Menschen
weltweit besitzen ein Smartphone, das
sie im Durchschnitt 162 Minuten am
Tag benutzen. 138 Minuten davon verbringen
sie mit Apps, doch nur 22 Minuten
stehen tatsächlich für non-native
Anwendungen wie Mobile-Games zur
Verfügung; den Großteil der Zeit beanspruchen
native Apps wie Webbrowser
oder E-Mail-Programme. Bei durchschnittlich
26 non-nativen Apps pro
Nutzer ergibt sich für ihre tägliche Nut-
GAME CHANGER
Olaf Coenen bei seinem Vortrag im Palais Biron
Foto: BBUG/MS
78 PALAIS BIRON NR. 25 | SOMMER 2017